Ist die Roulette Verdopplungsstrategie verboten?



Die erschreckende Antwort lautet "Ja". Nicht überall, aber in einigen online Casinos wurden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen dahingehend geändert, dass das Verdoppeln der Farben oder anderer Einfachen Chancen gegen die Hausregeln verstößt und zur Annullierung der Gewinne und sogar zum Ausschluss aus dem Casino führen kann, obwohl der Erwartungswert gegen den Spieler spricht. Ja, man glaubt es kaum, aber die bekannteste aller Roulette Strategien ist in Teilen des Glücksspielmarkts verboten.

Natürlich sind solche Regeln absurd, denn langfristig gibt es keine Chance, dass die Verdopplungsstrategie Martingale erfolgreich bleibt. Durchaus kann der Spieler mit etwas Glück Wochen, sogar Monate schöne Gewinne einfahren. Mit Sicherheit wird aber irgendwann an einem einzigen Tag, binnen weniger Minuten der Ertrag von Monaten verloren gehen und meistens noch das selbst eingesetzte Kapital dazu. Über so einen schweren psychologischen Schlag kommen die wenigsten hinweg.

Nicht selten war das eingesetzte Geld nicht das eigene bzw. es hätte nicht verloren gehen dürfen. Sie glauben gar nicht, wie viele Bausparverträge und Sparbücher an einem einzigen Abend in den Spielbanken verspielt werden, meistens von Neulingen, die sich der Gefahren von Verdopplungsstrategien und anderer Progressionen nicht bewusst sind. Und glauben Sie mir, so mancher Arbeitsplatz wurde sogar nach einigen Wochen des Erfolgs gekündigt, weil man glaubte, es ginge immer so weiter bis in alle Ewigkeit und man bräuchte den Job nicht mehr. Furchtbar ist auch die Tatsache, dass einige danach sogar den Selbstmord wählten.


Schon vor langer Zeit habe ich in diesem ungeschönten Artikel über das Martingale System verdeutlicht, wie chancenlos solch eine waghalsige Vorgehensweise in der Praxis ist und warum minimale Vorkommnisse am Spieltisch in die sichere Katastrophe führen. Binnen weniger Minuten ist der Spieler ruiniert. Betrachtet man später die in dieser Situation geworfenen Roulette Permanenzen, merkt man, dass ein kleiner Bruchteil einer Tagespermanenz alles zunichte macht.

Das Pech über wenige Würfe versickert wie in Tropfen in einem See und hat überhaupt keine Bedeutung für die Permanenz insgesamt über den kompletten Tag. Einige, wenige Coups fallen überhaupt nicht auf. Man war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Tisch in der falschen Spielbank. Auch das sind Auswirkungen der persönlichen Permanenz, der niemand entrinnen kann.

Erfahrungen und Erwartungswert mit der Verdopplungsstrategie

Chart mit Verdopplungsstrategie ErwartungswertIn den echten Spielbanken ist diese Roulette Strategie natürlich nicht verboten. Warum auch? 19 von 20 Spielern werden niemals von diesem System ablassen bevor nicht alles wieder verloren ist. 10 von 20 Spielern sind irgendwann mindestens das Dreifache ihres ursprünglichen Einsatzes vorne, und das können schon ansehnliche Summen sein. Das ist auch den Spielbankdirektoren und Croupiers bekannt. Sie kennen den langfristigen Erfahrungswert, und der ist immer positiv für denjenigen, der den Spielbetrieb täglich leitet. Die Zeit spielt dem Casino in die Hände.

An den mathematischen Werten ist erkennbar, dass eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für zumindest einen Treffer während einer bestimmten Anzahl von Coups besteht. Diese Werte sind aber kein Garant, um zu gewinnen. 99 % und höher bedeutet nicht, dass der verbleibende Rest keine Gefahr darstellt.

Hier ein paar Beispiele, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten sind:


Man braucht nichts verbieten, denn ein Verbot ist kompletter Unfug. Am Ende bekommt die Bank nicht nur die Gewinne der Martingale Spieler, sondern auch deren eigenes Geld. Wäre dem nicht so, wäre das Verdoppeln der Trick aller Tricks, dann müssten alle Casinos schon längst Insolvenz angemeldet haben, und die Städte wären überflutet von Roulette Millionären und Berufsspielern mit Luxusyachten.

Dem ist aber nicht so. Die Verdopplung der Einfachen Chancen mit ihrer perfekten Balance, den Dutzend, Transversalen oder Zahlen endet immer im Fiasko. An dem Chart wird es ganz deutlich. Die Erwartungen an diese Strategie halten sich in Grenzen. In der Regel werden nur schlechte Erfahrungen damit gemacht.

Warum verbieten online Casinos das Martingale System?

Einsatzstufen der Verdopplungsstrategie sind nicht verbotenDer Grund dafür ist schlichtweg wirtschaftlicher Natur. Tausende von online Casinos überschwemmen das Internet. Sie sind lizenziert in Malta oder Offshore Paradiesen, wo eine Glücksspiellizenz gehandelt wird wie eine Kiste Wein. Der Nachzug an jungen Spielern ist nicht mehr so gegeben wie früher.

Viele Spielbanken in Deutschland mussten schließen, und auch insgesamt richtet sich das Interesse der Jugend eher zu Sportwetten als zu konventionellen Glücksspielen wie Roulette oder Black Jack. Dinge wie strategisch nach dem Handwechsel des Croupiers zu spielen, kennt man kaum noch. Spielautomaten finden sich in jeder Spielhalle. Also muss auch dafür keine weite Anreise auf sich genommen werden. Immer mehr Länder verbieten das online Spiel bzw. schränken es zumindest sehr drastisch ein. Und nun existieren Tausende von virtuellen Spielbanken und verzehren sich nach Kunden, die einfach nicht mehr kommen wollen.

Das Resultat ist die Angst vor hohen Gewinnern. Entweder zahlt man erst gar nicht aus oder man implantiert Fallstricke in die AGB um mit allen möglichen unredlichen Tricks die Auszahlung von Gewinnen zu verhindern. So sieht die Firmenpolitik vieler online Casinos inzwischen aus, weil sie finanziell auf ganz dünnem Eis wandern. Noch sind es wenige, die mit Abzocke oder blankem Betrug versuchen, Spielern Geld zu stehen.

Nun ist auch dem Management der Internet Spieltempel natürlich bekannt, dass mit einer Martingale Verdopplungsstrategie das Roulette nicht besiegt werden kann. Das gleiche Management weiß aber, dass das Gros von Neulingen genau diese Art Systeme spielt. Baut man nun eine Falltür in die Regeln ein, kann man Gewinnern, welche sich dieser Strategien bedienen, die Auszahlung verweigern, mit dem Hinweis, es ist verboten.

Wer durch das Verdoppeln verliert, der bekommt sein Geld natürlich nicht wieder. Dann auf einmal, nicht überraschend, ist keine Rede von einem Verbot. Diese Karte wird nur im Gewinnfall gezogen. Am kurzen Ende steht der Spieler, denn das Einklagen von Gewinnen ist aussichtslos. Ein illegaler Griff in die Geldbörse, dem man nichts entgegenzusetzen vermag.

Mit maßlosen Erhöhungen der Einsätze erringen Sie keinen Vorteil gegenüber der Kugel. Im Gegenteil! Sie sind nach wenigen Würfen mental so an Ihr Geld gebunden, dass es unmöglich erscheint, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen und nicht immer weiter exorbitant zu erhöhen und bis zur letzten Stufe der Progression auszuharren.

Erst nach einem Platzer, wenn alles verloren ist, nach dieser unendlichen Leere, wird dem Spieler der Irrsinn deutlich. Welchen Sinn macht es denn, für den Verlust weniger Stücke am Anfang die Einsätze später bis zum Hundertfachen des Starteinsatzes anschwellen zu lassen? Das ist kein annehmbares Risiko. Es ist nichts anderes als Hasard, welcher am Ende immer mit dem Komplettverlust und psychologischen Niederschlag aufs Ärgste bestraft wird.

Abseits dieser Absurdität, legale Systeme als illegal zu prangern gibt es auch andere Facetten, die echte, verbotene Handlungen widerspiegeln. Das 666 Roulette System ist zwar erlaubt aber Abzocke.